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Endverbraucher

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Ab dem 26. September 2015 erhalten die Käufer von Heizgeräten und Warmwassergeräten eine neue Orientierungshilfe für den Kauf energiesparender Heiz- und Warmwassersysteme. Die Umsetzung der EU-Verordnungen 811/2013 und 812/2013 in Deutschland und allen anderen EU-Ländern sorgt dafür, dass neue Geräte und Geräteverbünde nur noch mit den bekannten Energieeffizienzlabeln von G bis A+++ angeboten werden dürfen.

Was kommt auf den Endverbraucher zu?

Die von elektrischen Haushaltsgeräten, Kraftfahrzeugen bekannten Energieverbrauchskennzeichnungen von G bis A+++ müssen ab dem 26. September 2015 auch gut sichtbar auf Heiz- und Warmwassergeräten sowie Kombinationsgeräten aus beidem angebracht sein. Der Kunde muss bereits vor dem Kauf über den Energieverbrauch informiert werden um diese Information in seine Kaufentscheidung einbeziehen zu können. Die Zuordnung von G, (Farbe Rot) bis A (Dunkelgrün) richtet sich dabei an Schwellwerten aus anhand derer der jeweilige Wärmeerzeuger einer Kategorie zugeordnet wird. Besonders umweltfreundliche Systeme, die Warmwasser oder Heizwärme mit Solaranlagen oder Wärmepumpen erzeugen, können sogar noch bessere Werte als A erreichen und werden von A+ bis A++(+) (ebenfalls Dunkelgrün) ausgezeichnet. Die Auszeichnungspflicht betrifft nur Wärmebereiter mit bis zu 70 KW-Wärmenennleistungen. Bis 2017 ausgenommen sind Biomasseheizungen. In zwei weiten Schritten in 2017 und in 2019 treten darüber hinaus Verschärfungen der Anforderungen ein, so dass nicht-energieineffiziente Anlagenlösungen nicht mehr verkauft werden dürfen.

Wer muss die Geräte auszeichnen?

Grundsätzlich müssen die In-Verkehrbringer neuer Heizungs- und Warmwasserbereiter, also Händler oder Handwerker den Verbraucher vor dem Kauf bei Werbung, Ausstellungsräumen oder Angeboten über die Energieeffizienzklasse des ausgewählten Systems informieren. Stellt der Händler oder Handwerker eine Kombination unterschiedlicher Produkte zur Deckung des Wärmebedarfs zusammen, so muss er die Effizienz anhand der zu Grunde gelegten Formeln der EU-Kommission berechnen und das Label erstellen. Hierfür stehen ihm Computerprogramme zur Verfügung, die dafür sorgen, dass er sich nicht verrechnet. Die zu Grunde liegenden Berechnungen und Annahmen erfordern allerdings umfangreiches Fachwissen, um für den normalen Verbraucher verständlich zu sein.

Was besagen die Labels?

Das Label gibt Auskunft darüber, wie effizient ein Heiz- oder Warmwassergerät oder eine Kombination aus Geräten (bspw. Solaranlage, Wärmespeicher und Heizkessel) bei einem repräsentativ angenommenen Verbrauchs- oder auch Zapfprofil funktioniert. Diese Bewertung wird einer Verbrauchsklasse von G bis A+++ zugeordnet. Der Übergang von einer Klasse zur nächsten wird mit zunehmender Effizienz anspruchsvoller. Die Effizienzbewertung trägt dem Aspekt Rechnung, dass Wärmeerzeuger mit Erneuerbaren Energien (Wärmepumpen und Solaranlagen) deutlich weniger oder fast keine Energie benötigen und diese daher ausgesprochen energieeffizient funktionieren.

Was besagen die Labels nicht?

Das Label trifft keine Aussage darüber, ob ein effizienter Wärmeerzeuger auch zu dem Gebäude passt und geeignet für den Einbau ist. Es nimmt typische Verbräuche zur Basis und berücksichtigt nicht das individuelle Nutzungsverhalten des Kunden. Eine Binnendifferenzierung von Wärmeträgern, bspw. Gasbrennwertkesseln wird nur kategorieübergreifend getroffen, nicht innerhalb einer Kategorie, so dass der Kunde hier das zugehörige Datenblatt konsultieren müsste. Daher kommt es hier auf die Kompetenz des Heizungsinstallateurs oder Energieberaters an, der ein kundengerechtes Heizsystem empfiehlt.

Das Label trifft keine Aussagen zu den langfristigen Energiekosten oder der Wirtschaftlichkeit eines Wärmebereitstellungssystems. Weder können die Lebensdauer des Systems (also über 15 bis 25 Jahre) und die angesetzte Kostenentwicklung für den Energieträger (Heizöl, Erdgas, Strom) vorhergesagt werden, noch wird eine Aussage über die wirtschaftlichste Lösung getroffen. Solarenergie, die den Wärmebedarf meist anteilig decken kann ist hier die einzige Ressource, deren langfristige Kosten durch die Anschaffungskosten feststehen, da bis auf Pumpstrom keine Brennstoffkosten anfallen.

Zusammenfassung

Die neuen Labels sind eine wichtige Orientierung für den Verbraucher zur Auswahl von effizienten – und damit grundsätzlich wirtschaftlichen Wärmeerzeugern. Sie zeigen auf, dass Kombinationen mit Erneuerbare Energien die energetisch effizientesten Lösungen darstellen. Auf Grund der Komplexität und der Vielfalt der im Markt vorhandenen Produkte sollte sich der Kunde allerdings weiterhin vom Heizungsinstallateur beraten lassen und verschiedene Angebote einholen. So kann er das ökonomischste und umweltfreundlichste Produkt auswählen.

Material für Endkunden

Wie funktioniert die Integration von Solar bei einer neuen Anlage

Der folgende Film zeigt den Einbau einer Gas-Solarthermie-Kombination inklusive der Labelvergabe (ab Minute 12:45).

 

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